War dieser Tag der krönende Abschluss oder der Tag, an dem alles begann?
Wer weiß es noch, was aber sicher ist, dass es ein außergewöhnlicher Tag war. Jeder spürte, dass heute etwas anders ist.
Nicht nur wegen der vielen „Fremden“ in unserem Werk, sondern wegen „dem Tagzähler“ vor dem Werk, der sich unaufhaltbar dem Tag „0“ näherte.
Was bedeuten soll, unser Werk wird eröffnet. Ein Meilenstein wird in unserem Leben erreicht. Aufgeregtheit, Begeisterung, Erwartung und Energie standen in der Luft.
Manche Gäste, ehemalige Kollegen, Führungskräfte aus den Deutschen Werken kamen schon am 29.03. früh an, um sich das Werk noch vor der Feierlichkeit genau anzuschauen und die ehemaligen Kollegen wiederzusehen.
Wegen den hochrangigen politischen Gästen wurden viele Sicherheitsmaßnahmen im Vorfeld getroffen. Demzufolge waren an jede Ecke verkabelte Männer im Anzug zu sehen.
Die Erwartung steigt
Ggegen 14 Uhr, bis zur offiziellen Eröffnungsfeier blieb nur noch ca. 1 Std. Kurz vor 15.00 Uhr traf der ungarische Ministerpräsident, Herr Orbán Viktor, vor dem Hauptgebäude begleitend von Dr. Zetsche und Frank Klein sowie umringt von vielen Sicherheitsmänner und Journalisten ein.
Ich stand mit meinen Kollegen aus HR und TWS gemeinsam nicht weit von den hohen Gästen entfernt und betrachtete aufgeregt die Ereignisse. Es kommt doch nicht oft vor, dass man hautnah so bedeutungsvolle Politiker und Führungskräfte auf einem Haufen sehen kann.
Nachdem die hohen Gäste das Admingebäude verlassen haben, gingen wir auch zum, Veranstaltungsort (Rohbau Nord), wo die Eröffnungfeier bald startete. Wir wurden sogar auf dem Weg dorthin kontrolliert, man sieht, die Sicherheitsmänner haben ihre Aufgaben ernst genommen.
Die Halle ähnelte sich einen Bienenkorb als wir dort ankamen. Die Gästeliste erwies sich bunt: Vorstand, Führungskräften von Kecskemét und von anderen Daimler Werken weltweit, politische Gäste, Sponsoren, Vertretung von Lieferanten, Schulen, anderen Partnerfirmen und Journalisten.
Die ausgestellten Exponate wurden bewundert und an diesem Tag waren sie wahrscheinlich die am meisten fotografierten Gegenständen in diesem Raum. Sie sind die Krönung der Zusammenarbeit zwischen zahlreichen Menschen aus verschiedenen Werken, die alle zum Erfolg dieses Tages mitgewirkt haben.
Der Vorhang fällt
Ein großer „Gong-Geräusch“ signalisierte uns, dass die Zeit gekommen ist, unsere Plätze einzunehmen. In der Halle herrschte noch leise Unruhe, als die Moderatorin von der Bühne uns schon mit einem großen Lächeln begrüßte. In den verschiedenen Reden (Dr. Dieter Zetsche, Frank Klein, Viktor Orbán) bekam nicht nur die Zukunft, sondern auch die Vergangenheit, der Anfang und nicht nur unsere neue B – Klasse, sondern auch alle Mitarbeiter, die mitgewirkt und mitgestaltet haben, große Aufmerksamkeit, Lob und DANKESCHÖN! Um diesen Moment zu erreichen, erleben und heute genießen können, führte ein langer Weg, den bereits 2008 begann. Aus dem Nichts wurde ein neues Werk mit neuer Technologie für diese neue Modelle aufgebaut. Nicht nur die Gebäude sind alle neu, sondern die ganze Mannschaft musste einzeln in den vergangenen Jahren ausgewählt und qualifiziert werden. Eine harte und doch unbeschreibbar schöne Arbeit! Diese erfolgreiche Zusammenarbeit, Fachkenntnisse und Ausdauer würdigten wir an diesem Tag. Wir haben einen wichtigen Wendepunkt erreicht, das spürte jeder Anwesende in dem Raum! Jeder genoss den Augenblick und verschaffte sich davon Kraft für die nächste Etappe! Aber trotz allem, in diesem Moment bekam nicht die Arbeit die Betonung, sondern die Freude über das erreichte, gemeinsame Ziel.
Mit Hilfe von kurzen Filmen wurde uns dargestellt, was die Meinung der Kecskeméter über unsere Großinvestition ist, welche Hoffnungen sie mit dem Name Mercedes verbinden; wie sich die ungarischen Kollegen in der großen Daimlerwelt in Kecskemét fühlen. Während dieser Kurzfilme herrschte oft große Stille in der Halle, jeder war gerührt von den Äußerungen bzw. freute sich über das positive Feedback. Aber die Filmemacher haben nicht nur die Erwachsenen in den Filmen hineinbezogen, sondern auch die Kinder, deren Eltern unter dem „Stern“ arbeiten. Über ihre ehrlichen, lustigen Kommentare schmunzelten doch alle Anwesenden herzlich.
Als Höhepunkt der Veranstaltung haben Dr. Zetsche, Frank Klein und der Ministerpräsident das Werk durch das Drücken eines großen, roten Knopfes („Buzzer“) symbolisch eröffnet. In der blitzenden Kameras und Lichteffekten wirkte diese Aktion sehr futuristisch und die spannende Musik hat dieses Gefühl nur verstärkt. Wir waren endlich so weit. Das Werk 371, die Mercedes-Benz Manufacturing Hungary GmbH (MBMH) in Kecskemét wurde vor unseren Augen eröffnet. Nachdem dieser Moment von zahlreichen Journalisten verewigt wurde, kam die in Kecskemét produzierte B-Klasse, mit der Beschriftung „Made in Kecskemét“ auf die Bühne, begleitend von einer Tanzshow. Es war ein gigantisches Gefühl, dabei zu sein und diesen historischen Moment mitzuerleben. In dieser kaum 2 Std haben die Organisatoren geschafft, alle sehr wichtigen Momente der vergangenen 4 Jahre uns nochmal in Erinnerung zu rufen, eine Reise von der Vergangenheit durch die Gegenwart in die Zukunft zu gestalten. Wir haben manche Rückschläge erlitten und schwierige Zeiten hinter uns, aber durch das Vertrauen und Zusammenhalt konnten wir gemeinsam die Herausforderungen meistern. Eine wichtige Phase ist zu Ende gegangen, damit wir eine neue Etappe beginnen können.
Unser Dress-Code (wir trugen alle unser schwarzes Team T-Shirt mit unseren Namen und mit den deutsch-ungarischen Flaggen) hat das Wiedererkennen erleichtert und signalisierte, dass wir zum gleichen Werk gehören.
Damit aber alle Kollegen den gemeinsamen Erfolg miteinander feiern und teilen können, fand bereits am 19.03.2012 die Job#1 Vollversammlung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MBMH statt. Nicht nur über die Ergebnisse wurden berichtet, sondern interessanten Aktionen wie eine neue B-Klasse mit den Unterschriften aller Mitarbeiter zu versehen, wurden vorbereitet. Als Dankeschön, haben alle Mitarbeiter eine Softshelljacke mit dem Mercedes-Logo und mit dem Wappen von Kecskemét erhalten.
Die offizielle Eröffnungfeier am 29. März näherte sich ca. 17.30 dem Ende, als die wichtigsten Gäste wegfuhren. Langsam wurde die große, zuerst so lebhafte Halle auch wieder stiller und leerer. Aber keiner der dabei war, wird diesen Moment vergessen.
www.youtube.com/watch?v=0OtRIIlBEOg
Video von www.mbblog.de